April 2021 – mein Kunde Nummer 2, nach nur 6 Wochen. Toll. Coole, neue Konzepte. Um diese umzusetzen, brauchte es (und braucht es immer noch) geeignete Grundstücke. In der ganzen Schweiz.
Coole Sache – mal immobilienfremd. Dafür umso spannender.
Also machte ich mich auf die Suche – zuerst im Modus: wir analysieren auch jedes einzelne Dossier. Nach ein paar Monaten hat sich diese Herangehensweise als nicht äusserst effizient erwiesen. Hoffnung und Glück als Strategie eben.
Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass einer meiner Kontakte just in diesem Zeitpunkt genau das Passende im Verkauf hat? Eben.
So kam es, dass ich auf den «Sniper-Modus» umgeschaltet habe. One shot, one goal.
So kam im März 2022 genau DAS Dossier zu mir. Leider aber zu gross für meinen Kunden. Gut, man lässt sich ja nicht unterkriegen. Erst recht nicht in unserem Job. Kreativität und Durchhaltevermögen.
Aus meinen gefühlt 300 Gesprächen wusste ich, dass ein Berufskollege von mir auch ein Suchauftrag hatte - in einer ähnlichen Branche – das würde perfekt passen.
Darauf folgten unzählige Koordinationsgespräche mit jeweils 4 Entscheidern am Tisch. Heftige Diskussionen, harte Verhandlungen, Einigungen – und der Graal eines jeden Vermarkters: Der Notartermin stand.
Doch wie sagt man so schön? Es kommt immer anders als gedacht.
Ein paar wenige Tage vor dem Termin dann die Hiobsbotschaft: der Deal platzt, weil sich der eine Käufer zurückzieht.
Weg mit der Exklusivität. 6 Monate Arbeit für die berühmte Katze.
An diesem Tag habe ich ehrlicherweise ernsthaft mit dem Gedanken gespielt, eine Bierbrauerei oder eine Bäckerei zu eröffnen.
Doch so sensationell gut sind weder meine Brote, noch meine Biere. Also liess ich mich nicht unterkriegen, stieg wieder in den Ring und suchte nach einem neuen Partner. Ich wurde schnell fündig. Nur leider nicht schnell genug – denn in der Zwischenzeit war meine Exklusivität hinfällig geworden und ein anderer hat das Grundstück gekauft.
Was ich damit sagen will: Es ist manchmal schwierig, loszulassen. Zu akzeptieren, dass wir nicht jeden Parameter beeinflussen können. Wir können uns absichern, wie wir wollen – doch manchmal spielen die Sterne mit uns Roulette und legen uns Steine in den Weg. Es liegt an uns, zu entscheiden, ob wir damit eine Mauer oder eine Brücke bauen wollen.
Schliesslich habe ich durch diese Austausche neue Kunden und neue Kontakte gewonnen. Und was noch wertvoller ist: eine lernreiche Erfahrung – nämlich nicht alles auf ein Pferd zu setzen.
Und du? Wie gehst du mit Rückschlägen um?
Herzlicher Gruss
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